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Depression: Zahlen und Fakten



Depressionen gelten als die neue Volkskrankheit. In Deutschland waren bereits im Jahre 2004 fünf Prozent der Bevölkerung akut an einer Depression erkrankt (Raddatz & Bischkopf, 2004, S. 91f).

In Österreich zeigt eine Statistik der Uni Wien, dass die Depression offenbar immer noch nicht ernst genug genommen wird: Rund 400.000 Österreicher leiden darunter, 250.000 befinden sich in hausärztlicher Behandlung, bei etwa 130.000 wurden Depressionen tatsächlich diagnostiziert, optimal behandelt werden hingegen nur noch maximal 36.000 Betroffene. (Interview mit Psychiater Siegfried Kasper von der Medizinischen Universität Wien vom 11.04.12 auf http://wiev1.orf.at/stories/175248)

Mit einer Lebenszeitprävalenz von 15-17% zählt die Depresssion inzwischen zu einer der häufigsten psychischen Erkrankungen. Laut Weltgesundheitsorganisation leiden mehr als 121 Millionen Menschen weltweit an dieser Erkrankung.

Ca. 25% der Bevölkerung erleben in einem Jahr Depressions- oder Angstzustände.

Neuropsychiatrische Störungen machen 19,5% der Krankheitslast in der Europäischen Region aus und innerhalb der Europäischen Union (EU) sogar 26%.

Diese Störungen stehen für 40% der mit Behinderungen verbrachten Lebensjahre und unter ihnen sind Depressionen die wichtigste Ursache.

Bis zu 50% längere Fehlzeiten im Beruf treten aufgrund von Depressionen auf.

Über 50% der schweren Depressionen werden nicht behandelt. Die durch Stimmungsstörungen in der EU verursachten Kosten werden mit 170 Mrd. € pro Jahr veranschlagt (vgl. WHO – Europabüro, 2012) In Österreich sterben jährlich ca. 1400 Menschen durch eigene Hand – der Verkehr auf Österreichs Straßen fordert nur halb so viele Opfer.

In dem für den europäischen Raum vorrangig geltenden Diagnosemanual ICD-10 erfolgt die Einteilung der affektiven Störungen nunmehr nach phäno­menologischen Gesichtspunkten und Schweregraden der Erkrankung (leichte, mittelgradige und schwere depressive Episode).

Die Leitsymptome der Depressiven Episode (F32.xx) erscheinen dort wie folgt:

Gedrückte Stimmung, Interessenverlust, Freudlosigkeit, Verminderung des Antriebes und der Energie, deutliche Müdigkeit nach kleinsten Anstrengungen.

Ferner:

1. Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit

2. Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen

3. Schuldgefühle und Gefühle von Wertlosigkeit

4. Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven

5. Suizidgedanken, erfolgte Selbstverletzung oder Suizidhandlungen

6. Schlafstörungen

7. Verminderter Appetit

(vgl. ICD 10, Kapitel F, 5.Auflage, S. 127/128)

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